Rauschning

Rauschning
Rauschning,
 
Hermann, Politiker und Publizist, * Thorn 7. 8. 1887, ✝ Portland (Oregon) 8. 2. 1982; Gutsbesitzer, leitete ab 1918 die Kulturarbeit der deutschen Volksgruppe in Posen, trat 1931 der NSDAP bei; 1932 Vorsitzender des Danziger Landbundes, wurde 1933 Senatspräsident Wegen anderer politischer Vorstellungen in Konflikt mit Gauleiter Albert Forster (* 1902, ✝ 1948) trat Rauschning, auch auf Druck A. Hitlers, 1934 zurück. R. emigrierte 1936 über Polen zunächst in die Schweiz, lebte ab 1948 als Farmer in den USA (Portland, Oregon). - Rauschning schrieb, aus konservativ-nationaldeutscher Sicht, als einer der Ersten aus dem Kreis ehemaliger Anhänger Hitlers wirkungsvolle kritische Bücher gegen die nationalsozialistische Herrschaft. Seine Darstellung Hitlers als »prinzipien- und doktrinlosen Opportunisten und Machiavellisten« (»Die Revolution des Nihilismus«, 1938) vermittelte nach heutiger Forschung eine zu einseitige Sichtweise. Nach W. Hänel gilt seine Schrift »Gespräche mit Hitler« (1940) inzwischen als weitgehend frei erfunden; wegen ihrer authentischen Wirkung beeinflusste sie jedoch Zeitgenossen und wissenschaftliche Forschung lange Zeit.
 
Weitere Werke: Die konservative Revolution. Versuch und Bruch mit Hitler (1941); Deutschland zwischen West und Ost (1950); Die deutsche Einheit und der Weltfriede (1954).
 
 
T. Schieder: H. R.s »Gespräche mit Hitler« als Geschichtsquelle (1972);
 W. Hänel: H. R.s »Gespräche mit Hitler«. Eine Geschichtsfälschung (1984).

Universal-Lexikon. 2012.

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